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Stand 09.09.2016
Car-HiFi - Grundlagen
von K. Föllner

Die meisten Fragen beantwortet meine Car-HiFi-FAQ-Seite,
Gesammelt sind viele Informationen im PDF-Guide:
Meine Car-HiFi-Philosophien:
- Keine Materialschlacht, bei der "hunderte"
Lautsprecher im Auto verteilt werden, weniger ist oft
mehr. Zu Hause stellt man sich ja auch nicht z.B. 16
Boxen um sich herum. Stereo-Ortung was ist das??? Selbst
bei Surround ist 7.1 Maximum...;)
- Keine Überriesen z.B. 1000W-Endstufe (2 Kanal, sinus)
und 46er Free-Air-Subwoofer, nur um mehr Schalldruck zu
erhalten (Es soll ja Schalldruck erzeugt werden, keine
Bewegungen vom Auto oder deren Teile.)
- Keine Soundboards im Heck, auf denen sich zig
x-Wege-Systeme (z.B. 12 Lautsprecher) befinden. Die
Musik kommt nun mal von vorn, man dreht sich ja auch im
Konzert nicht von der Bühne weg!
- Kein Billigschrott, wenn 500W auf einem 16er System
drauf stehen, gehört es sicherlich in diese Kategorie
(500W PMPO entsprechen sicherlich nur 50...100W sinus)
- Werksschrott muss für hochwertige Wiedergabe raus,
das betrifft leider nicht nur die Lautsprecher, sondern
oft auch die relativ teuren Radios und LS-Systeme.
So sollte es meiner Meinung nach sein:
Vorn ein gutes 2-Wegesystem mit 16er Tieftöner in der Tür,
das aktiv (z.B. 18/24dB bei etwa 80Hz) mit einem Hochpass
abgekoppelt sein sollte. Ein 16er 2-Wegesystem im Doorboard
ist meiner Meinung nach der beste Kompromiss in Sachen
Klang, Dynamik, Pegelfestigkeit und Phasenverlauf, um das
Stereosignal sehr gut wiederzugeben und auch die
Räumlichkeit nicht zu vernachlässigen. Wo der Hochtöner
angebracht wird, ist eine Sache zum probieren. Je höher,
desto höher ist auch die akustische, virtuelle Bühne, aber,
da er sich vom Tieftöner entfernt, wirkt das Klangbild
schnell auseinander gerissen. Ich empfehle aber eher die Tür
(über dem Tieftöner) als das sonst so oft benutzte
Spiegeldreieck. Auch vereinzelte Hoch- und Mitteltöner im
Armaturenbrett (vor allem oben am Fenster) sind alles andere
als optimal platziert.
Angeschlossen werden sie z.B. an eine gute
Stereoendstufe, mit einer Leistung von mind. 50W (sinus
pro Kanal). Hier zählt der Klang, weniger die Leistung.
Das geht, mit einigen Endstufen manchmal zu hören, AMA sei
Dank! OK, die Nachfolger-Endstufen mit dem gleichen, guten
Klang und dem Super-Preis-Leistungsverhältnis ist die
HELIX HXA-Reihe.
Hinten wird meist auch ein Paar Lautsprecher für den
Rearfill benötigt, besonders, wenn ein Subwoofer im
Kofferraum röhrt. Dieses Boxenpaar kann sich in den
Originalöffnungen (z.B. Heckablage bei Limousinen)
befinden.
Als Bassunterstützung empfehle ich einen (maximal zwei)
25er oder 30er Gehäusesubwoofer, den man per Selbstbau
optimal an den Kofferraum anpassen kann. Die gehören in
eine geschlossene oder Bassreflex-Kiste. Bandpässe
brauchen meist zu viel Volumen, wenn sie gut (tief und
präzise) klingen sollen. Nur bei Push-Pull-Systemen haben
sie Größenvorteile, brauchen dafür aber doppelt so viel
Leistung.
Und da man die Woofer im Auto aktiv betreibt, kann man
sich ein Volumen des Bandpasses für den oberen Tiefpass
sparen. Präzision ist eine feine Sache, aber Tiefgang
(fg<40Hz) auch. Ich finde beides ist wichtiger als
Schalldruck, da ein typisches Chassis mit einem
Wirkungsgrad von etwa 90...94dB und einer Belastbarkeit
von etwa 200W und mehr ja etwa 115dB erzeugen kann. Und
das ist eine Freifeldangabe, durch Reflexionen etc. steigt
der weiter an. Dafür wird er nochmal durch den Rücksitz
abgedämpft. Wer nun mehrere Chassis benutzt ist auch schon
da, wo es nicht erst nach längerem Hören zu Ohr-Problemen
kommt.
Frontsystem:
Bitte verstehen, dass ich kaum Empfehlungen für bestimmte
Systeme geben kann. Aber einige Lautsprecher-Firmen wie
z.B. Boston, Canton, Focal, Infinity, JBL, MB Quart,
Morel, Rainbow oder auch einige Sinus live-Teile erlauben
sich im allgemeinen keine großen Fehltritte bei den
Frontsystemen oder Subwoofern. Pauschalurteile, wie alles
von Firma X ist gut, sind aber Blödsinn.
Bei mir sind Hochtöner (Ferrofluid) und Tieftöner (16er
mit Kevlar-Membran) von verschiedenen Herstellern, die
Weiche ist mit einfachen Filtern aufgebaut.
Problem vorn beim Türeinbau ist oft die Lautsprechertiefe,
vor allem wenn nicht werksseitig vorgesehen ist, größere
Tieftöner z.B. 16er dort einzusetzen. Wer aber auf
spezielle, flache (und oft auch teure) Lautsprecherchassis
mit speziellen Magnetwerkstoffen und Konstruktionsdetails
verzichten will, muss wohl oder übel ein Doorboard
benutzen. Oft reicht es schon, die Türablage zu entfernen
und den Lautsprecher über eine oder zur Not mehrere
zugeschnittene(n) Spanplatte(n), die eine Dicke von
19...27mm haben, weiter nach vorn zu setzen. Dazu die z.B.
runde Platte (natürlich mit dem Loch für den Lautsprecher
in der Mitte) auf die Türverkleidung schrauben und darauf
dann den Lautsprecher samt Gitter befestigen.
Wenn der Lautsprecher nun nur an der Verkleidung hängt,
sollte der Zwischenraum und der Türraum mit Dämmmaterial
und guter Befestigung beruhigt werden, sonst klappert die
ganze Geschichte... Hinter der Verkleidung befindet sich
i.a. eine Folie, sollte es nötig sein, sie zu
zerschneiden, ist sie mit Kunststoff-Tape wieder zusammen
zu kleben, damit der Innenraum von den
Witterungseinflüssen geschützt bleibt. Damit das Doorboard
entsprechend gut an das Fahrzeug angepasst aussieht, wird
das ganze geschliffen und mit Spachtelmasse "verbessert".
Bei mir reichte schon das "Bearbeiten" der hinteren
Plastik-Original-Abdeckung, um statt einem Zehner einen
16er in den Originaleinbauort zu kriegen. Nur der
Hochtöner wurde dann 10cm höher befestigt und
ausgerichtet.
Je nach Türraum sind im allgemeinen weitere
Dämmmaterialien wie z.B. Bitumenmatten oder anderes
Dämmmaterial nötig, sonst klingt alles je nach Tür etwas
hohl und blechern. Auch ist so das Mitschwingen und
Klappern von Fahrzeugteilen in den Griff zu kriegen.
Lautsprecher hinten:
Meine Empfehlung: 2 Wege-Koax-Systeme, die das
Differenz-Signal (L-R) phasenverdreht wiedergeben. Das
Ergebnis ist einfach verblüffend. Passive und aktive
Möglichkeiten dazu sind hier.
Dabei ist jedoch die Membran vor den Druckschwankungen
durch den Subwoofer im Kofferraum abzuschirmen, notfalls
auch nur mit Dämmwolle.
Subwoofer:
Wer eine ausreichend starke Endstufe mit aktivem
Tiefpassfilter (oder eine Endstufe + Vorstufe, die z.B.
bereits in das Radio integriert wurde) hat und nur eine preiswerte
Möglichkeit sucht, Tiefbass zu erzeugen, hier eine Möglichkeit.
Eine andere Möglichkeit ist der schon auf meiner Projekt-1-Seite beschriebene
Radiotechnika -25cm-Woofer. Den gibt es aber nirgends mehr
zu erwerben! Nach einer Modifikation an den Litzen, setzt
man ihn in ein 60 Liter Gehäuse, braucht dann jedoch noch
etwas Geschick mit der Rohrlänge, die etwas größer (ca.
45cm) ist. Das Problem mit diesem Chassis ist die
große Streubreite bei der Fertigung. Der Wirkungsgrad und
die Belastbarkeit sind auch wesentlich geringer (etwa
87dB, Original: 75Wsinus/150Wmusik, nach Modifikation
steigt die verkraftete Sinusleistung schätzungsweise um
etwa 50%, dafür geht es noch etwas tiefer, bei kleinerem
Gehäuse. Dieser Lautsprecher ist etwas für leise aber
tiefe Töne, da der theoretische Maximalpegel unter 110dB
liegt. Obwohl dieser Lautsprecher für kleine, geschlossene
Bandpasssysteme gut geeignet ist, kann man ihn extrem tief
auch im Bassreflex-Gehäuse abstimmen.
Problem bei einigen Autoradios
und Fahrzeugen: der Anschluss, hier sind einige
Belegungen
Fehlt beim Autoradio "nur" ein Cinch-Ausgang, siehe hier.
Viele Tipps zu Car-HiFi (Doorboards, Einbau etc.) auf der
BMW-E30-Seite www.e30.de
Meine Seite über das
Auto-Tuning
habe ich entfernt...
Hier noch einiges Wissenswertes von dieser Seite :
Felgenbezeichnungen z.B. 6 J x
15 H 2
6 Maulweite (Breite) in Zoll
(6"=15cm)
J Kennung für Hornkontur
x Symbol für Tiefbettfelge
15 Felgendurchmesser in Zoll (15"=38cm)
H 2 Hump auf 2 Felgenschultern
Reifenbezeichnungen z.B. 205/60 R 91 V
oder 225/50 ZR 16
205/ Nennbreite in mm (205mm = 8")
60 Querschnittsverhältnis
Reifenbreite zu Flankenhöhe in %
R Gürtelbauart-Kennung
(R für radial)
91 Tragfähigkeits-Kennzahl (nicht
bei ZR-Reifen)
V
Geschwindigkeitskennbuchstabe (bei ZR nicht am Ende)
Q bis 160km/h (nur bei Winterreifen mit
M+S-Kennzeichnung)
S bis 180km/h
T bis 190km/h
H bis 210km/h
V bis 240km/h
W bis 270km/h
ZR über 240km/h
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