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Stand 09.09.2016
Surround - Seite
von K. Föllner

Man begann bereits in den 50er Jahren mehrkanalig
aufzuzeichnen, damals natürlich noch komplett analog,
allerdings konnten nur Kinogänger diesen Sound genießen.
Man verwendete bis in die 70er Jahre die verschiedensten
Analog-Mehrkanalverfahren. Da das ziemlich aufwändig,
wenig portabel und umständlich war, wurde von den Dolby
Laboratories das Dolby-Stereo-Verfahren entwickelt,
was später auch als Dolby Surround Pro Logic bekannt
wurde. Da das aber nun mal wesentliche Schwächen hat,
kamen dann neue digitale Mehrkanalverfahren.
Da viele hier kaum noch durchsehen, eine kurze
Übersicht der wichtigsten Begriffe und Abkürzungen aus den
Bereichen Surround, TV und Video.
Audio / Raumklang:
- Stereo : Bedeutet räumlich. Die räumliche
Ortung wird durch 2 Lautsprecherkanäle gewährleistet,
die getrennt übertragen werden. Allerdings sind gute
Anlage und Lautprecher und Aufnahmen Voraussetzung, um
wirkliche Räumlichkeit zu erleben, im Pop-Bereich wird
oft auf Ping-Pong-Effekte statt ehrlicher
Stereo-Aufnahmen gesetzt. So kam es auch zum
Ultra-Stereo, was Ende der 80er im Filmbereich
eingesetzt wurde. Hierbei wurden die wiedergebenen
Sound-Quellen auf der Stereo-Basislinie besonders stark
mit Amplitudenunterschieden- und Phasenverschiebungen
versehen, um die Position deutlich hörbar zu machen.
- DOLBY SURROUND : Ein analoges Verfahren, bei
dem ein (hinterer) Rear-Kanal durch
Phasenverschiebung und ein Center-Kanal durch
Summenbildung in das "normale" Stereosignal hinein
gemischt werden. Dadurch ist es kompatibel mit
Stereosignalen, wie bei TV, Video... und lässt sich ohne
großen Aufwand dekodieren. Es hat jedoch den Nachteil
des geringen Frequenzgangs (100Hz-7kHz) des hinteren
Kanals und der schlechten Kanaltrennung zwischen den
vorderen und dem hinteren Kanal. Es ist äußerst
preiswert mit Matrixdecodern und mit Musik werden gute
Ergebnisse erzielt. Bei Filmen ist das klangliche und
räumliche Ergebnis nur durchschnittlich. (siehe Beschreibung)
Oft bleiben hierbei die Frontkanäle unverändert und nur
der hintere Kanal wird aufbereitet. Normalerweise
entfällt dann ein zusätzliche Center-Kanal.
- DOLBY SURROUND PRO LOGIC ® : Das
Grundverfahren ist das gleiche, nur dass hier wesentlich
aufwendiger die Richtungsinformationen überarbeitet
werden, wodurch sich die Kanaltrennung verbessert. Das
ist das Standard-Raumklangverfahren, das heutzutage in
Surround-Receivern eingesetzt wird, die mit
Videorecordern etc. betrieben werden. Dieses System
entstand Mitte der 70er Jahre unter dem Namen "Dolby
Stereo" und wurde zuerst in Kinos eingesetzt, bis es
dort durch die überlegenen digitalen Mehrkanalsysteme
(ab Ende der 80er Jahre) verdrängt wurde. Der Zusatz Pro
Logic bedeutet nur, dass die Decoder auf die
gleiche Weise, wie die Original-Kino-Decoder
funktionieren. So gehört hier ein Center unbedingt dazu.
Die Ergebnisse können sich hören lassen, allerdings nur
bei reinen Surround-Aufnahmen, bei Stereo-Musik sind
Verfärbungen, Pump-Effekte und räumlich umher springende
Signalquellen zu hören. Trotz besserer Kanaltrennung
sind aber die Einschränkungen immer noch hörbar. Als es
in den 90-ern begann, sich im Heimbereich durchzusetzen,
war es im Kino schon fast überall durch Dolby Digital
(oder andere Systeme) ersetzt worden, es ist also ein
Restprodukt, das man noch einmal für den Heimbereich
vermarkten wollte. (Das ist nicht negativ gemeint!) Bei
einigen Kinoproduktionen, vor allem bei
Low-Budget-Movies wird es allein aber immer noch hin und
wieder benutzt. Noch eine Ergänzung: Zusatzangaben auf
HiFi-(S)-VHS-Recordern wie Dolby Pro Logic-kompatibel
sind überflüssiger Schwachsinn und sollen nur
verkaufsfördernd wirken, da jeder
HiFi-Stereo-Recorder kompatibel zu Dolby Surround
(auch Pro Logic) ist.
- DOLBY SURROUND PRO LOGIC II (2) : Mit dieser
Erweiterung des Standard-Pro-Logic-Surrounds kann ein
zusätzlicher Kanal für hinten codiert werden. Somit hat
man 3 Frontkanäle (Left, Center, Right) und hinten 2
Kanäle. (Theoretisch lassen sich auch 3 hintere Kanäle
nutzen.) Der Frequenzgang der Rear-Kanäle kann jedoch
optional erweitert werden. Das neue Prinzip ist in der
Berechnung aufwendiger und abwärts kompatibel. Der
Hauptvorteil ist jedoch, dass nun auch Stereoquellen
besser dekodiert werden können, ohne dass groß
Pumpeffekte oder ähnlich entstehen. Das qualifiziert das
System für den Einsatz im HiFi-Bereich (Home und
Car-HiFi), da Musik fast ausschließlich immer noch in
rein Stereo kodiert ist.
- VIRTUAL DOLBY SURROUND ® : Eigentlich
Blödsinn: Dabei wird aus dem "2-kanaligen" Dolby
Surround-Signal der hintere Kanal (Rear) überrechnet mit
Filtern wieder in das Stereo-Signal hinein gemischt, um
mit 2 Lautsprechern ein raumklangähnliches Feeling zu
verbreiten. Das wird z.B. bei Fernsehern eingesetzt, um
die hinteren (und den Center-) Lautsprecher einzusparen.
Das Ergebnis ist zwar räumlich beeindruckender als
TV-"Stereosound", hat aber mit richtigem Surround nichts
zu tun.
- DOLBY DIGITAL (5.1) ® : Dieses auch als AC-3
(Audio Coding No. 3) bezeichnete 5.1 System
arbeitet vollständig digital und stammt ebenfalls aus
dem Kino. Es wurde Anfang der 90er zuerst noch unter der
Bezeichnung Dolby SR-D (Dolby Stereo Digital) verwendet.
Durch die hohen Kosten (Chips etc.) setzte es ich jedoch
erst etwas später weltweit durch. Hier werden die Daten
von 5 Hauptkanälen (Left, Right, Center, Rear L,
Rear R) mit vollem Bereich (20Hz-20kHz bei 16Bit) und einem
Bass-Kanal(bis 80...120Hz) dynamisch (Die Kanäle
mit den meisten Informationen erhalten die meisten
Daten) auf bis zu 320kb/s komprimiert und auf dem Film
gespeichert. Bricht die Datenrate zusammen b.z.w. der
Datenstrom ab, wird auf die normale analoge
Tonaufzeichnung (Stereo b.z.w. Dolby Surround)
umgeschaltet, was im Kino manchmal zu hören ist, wenn
der Film schon "runtergeludert" wurde. Dieses System
wird neben dem Kino noch auf Laserdisks und DVDs
eingesetzt, dort mit der (meist benutzten) Option einer
höheren Datenrate von 384kb/s bzw. 448kb/s. Theoretisch
sind bis 692kb/s möglich, genutzt werden auch 640kbps
auf BluRays. Digital ausgestrahlte Satellitensender (per
DVB-S) benutzten ebenfalls dieses System. Es ist meiner
Meinung nach, heute der optimale Kompromiss eines
digitalen Mehrkanal-Verfahrens für Filme durch seine
gute und "intelligente" Komprimierung. Dieses System ist
nicht kompatibel zu Dolby Surround, es müssen die
analogen Daten entweder doppelt übertragen (und
gespeichert) werden, oder sie werden per Downmix neu
erstellt, damit etwaige analogen Pro Logic-Decoder
korrekt funktionieren.
- DOLBY DIGITAL 2.0 : Die 2 steht nicht für die
Version, sondern die Kanalanzahl, es wird so "nur" ein
Stereosignal (deshalb 2) komprimiert, das Dolby Surround
Pro Logic - Informationen enthalten kann. So
funktioniert es ähnlich MPEG-1-Audio, nur ist die
Qualität besser, da die Komprimierung besser und die
Datenrate (üblich 192 oder 224 kb/s) höher ist. Dieses
Verfahren wird normalerweise zur Speicherung von Stereo-
oder Dolby Surround Pro Logic auf DVDs eingesetzt. Es
ist zwar sehr selten, aber ich habe auch schon die
Bezeichnung Dolby Digital 4.0 gesehen. Hierbei werden
die 4 Kanäle, die auch beim analogen Dolby Surround
(Left, Center, Right, Rear) verwendet werden, digital
getrennt codiert und komprimiert, um eine höhere
Kanaltrennung als bei analogen Surround zu erreichen.
Dabei wird dann jedoch im allgemeinen nur der analoge
5.1 Ausgang des DVD-Players benutzt. DOLBY DIGITAL 1.0
für alte Mono-Filme wird selten eingesetzt, hier ist
eine Datenrate von 96 kbps üblich, meist wird aber 2.0
mit 192 kbps verwendet.
- DOLBY Digital EX: Das ist eine neuere
Erweiterung des Standards. Der Unterschied ist ein ein
zusätzlicher Hauptkanal, ein Rear-Center, also für eine
Box, direkt hinter einem. (Bedeutet 6.1) Wie stark die
Verbesserung zum 5.1-System ist, hängt vom räumlichen
Umfeld ab, so sind vor allem Verbesserungen in großen
Kinos zu bemerken.
- DOLBY Digital Plus: Ist der Nachfolger (E-AC3)
von Dolby Digital für noch mehr Kanäle (bis 13.1) bei
höherer Datenrate bis zu 6 MBit/s. So sind auch neben
mehr Kanälen auch 96kHz Samplingrate und
24-Bit-Quantisierung möglich. Er kann auf Blue-Ray und
HD-DVD eingesetzt und über HDMI übertragen werden.
Leider ist die Datenrate für S/P-DIF zu hoch.
- DOLBY E: Damit bekommen es nur Profis
(Ton-Ing. und Tonmeister) zu tun. Dieser Standard
ermöglicht die beliebige Speicherung von 8 Kanälen. Die
mit 20Bit und 48kHz gesampleten Aufnahmen werden
verlustarm auf 1,92Mb/s komprimiert. Möglich sind auch
16 und 24Bit-Sampling. Doch es ist nicht entwickelt
worden, um den Mehrkanalmarkt noch weiter durcheinander
zu bringen. Es wird bei der Produktion eingesetzt, aus
denen dann die Dolby Digital- (oder theoretisch auch
DTS-) Kanäle (5+1 bis 7.1) direkt gespeichert und
erstellt werden können. Es hat große Vorteile bei der
Synchronisation und dem Schnitt, ist aber sehr teuer und
aufwendig. So hat man es als Anwender (Hörer) nie damit
zu tun.
- DOLBY TrueHD: Mit bis zu 18 Mit/s können
verlustfrei 8-Kanäle Surround (theoretisch auch mehr)
komprimiert, gespeichert und übertragen werden. Dabei
wird mit 24-Bit-Samplingtiefe und 96kHz gearbeitet, Wird
die Kanalanzahl reduziert, sind sogar 192kHz möglich.
Ist auf allen HD-DVDs drauf und kann auch bei Blue-Ray
verwendet werden.
- MPEG-2-Audio : Nicht verwechseln mit dem
Videokomprimierverfahren! Das durch die CD-I von Philips
entwickelte MPEG-1-Audio wurde erweitert, um ebenfalls 5
zusätzliche Kanäle (48kHz, 16Bit) zu kodieren. Es ist so
sogar theoretisch möglich 7.1 Kanäle zu übertragen, da
man die Frontkanäle von der Stereocodierung von MPEG-1
mitverwenden kann. Das nutzt man jedoch nicht, da die
Original-Frontkanäle eine geringere Qualität aufweisen
und fast alle Home-Verstärker und Decoder damit nur 5
Kanäle unterstützen. MPEG-2-A sollte, so Philips, der
Standard auf DVDs in Europa werden, obwohl sich AC-3 in
Japan und USA schon lange durchgesetzt hatte. Es gibt so
in Europa einige wenige DVDs mit MPEG2-Audio-Kodierung,
meist von Philips- oder Sony-Videovertrieben, das waren
jedoch nur Alibi-Pressungen. Bei MPEG wird gänzlich
anders als bei AC-3 komprimiert, wodurch aber Nachteile
bei der räumlichen Ortung entstehen. Die Datenrate ist
variabel zwischen 32 und 912 kb/s und liegt
durchschnittlich auf dem gleichen Niveau wie bei AC-3,
384 kb/s. Es besitzt leichte Vorteile im
Frequenzverhalten, hat dafür Nachteile im Phasenverlauf.
Es führte für einige Zeit auf DVDs in Europa ein
(hässliches) "Nebeneinander" mit AC-3, da zum Beginn der
DVD in Europa kein Dolby Digital freigegeben war. Es
wird für immer in der Versenkung verschwinden.
- SDDS (Sony Dynamic Digital Sound ®) : Dies
ist ein 7.1-Kanalsystem, das SONY entwickelte, um damit
einen neuen Standard in den Kinos zu schaffen. Die
zusätzlichen Kanäle sind ein left Center und ein right
Center. Es besteht aber die Möglichkeit, das Signal auf
5.1 Kanäle aufzuteilen. Die Datenrate liegt durch ein
Verfahren ähnlich der ATRAC-Kompression (von MiniDisc)
bei 1280 kb/s, die Ausgangskanäle wurden mit 44,1kHz
16Bit gesampled. Trotz dieser Vielzahl an Kanälen und
der hohen Datenrate ist es für mich klanglich und
räumlich überhaupt nicht überzeugend. Ich habe z.B. MIB
damit gesehen / gehört und es war enttäuschend. Es wird
nur in großen Kinos eingesetzt, die aber auch über AC-3-
und DTS-Decoder verfügen und meist diese benutzen. Grund
sind die hohen Decoder- und sehr hohen Filmkopierkosten,
da man die Daten extrem aufwendig (langwierig) auf dem
Film speichert. Im Heim-Bereich wird dieses System nicht
verwendet. Man benötigt 7 Vollbereichskanäle auch nur im
Kino, wenn man eine extrem große Leinwand besitzt, an
der ziemlich nah Zuschauer sitzen. Zu Hause bieten die 3
Frontlautsprecher bei richtiger Aufstellung eine
genügend große Basisbreite, so dass mehr Kanäle nur
störend wären. Ich vermute, der hauptsächliche Grund für
die bessere Qualität von DTS im Vergleich ist die höhere
Samplingtiefe (20 statt 16 Bit, d.h. 16 mal so genau).
Noch dazu ist die Samplingrate etwas (9%) höher. Das
macht die etwas stärkere, aber wohl bessere
Komprimierung dann wieder mehr als wett.
- DTS
(Digital
Theater Systems) ® : Dieses 5.1
Kanal-Verfahren (üblich 5x 48kHz, bei 16 oder 20 Bit)
ist das klanglich beste in den Kinos und zu Hause, es
existiert seit 1993. (kam mit Jurassic Park) Es kann
prinzipiell (DTS Coherent Acoustics) Multikanal mit bis
zu 192kHz/24Bit komprimieren. Das Grundprinzip
funktioniert ähnlich ADPCM, also ist die Komprimierung
weniger aufwendig als bei AC-3. DTS hat jedoch eine
wesentlich (bis 5x) höhere Datenrate, benutzt wird z.B.
768kb/s oder 1536kb/s, wodurch der Klang, die Dynamik
und Räumlichkeit nochmals verbessert werden konnten, was
besonders bei hochqualitativen Musikvideos sinnvoll ist.
Von Nachteil ist nur die große Datenmenge b.z.w.
Datenrate. Im Kino läuft bei DTS deshalb auch
synchronisiert eine (nach der anderen) CD mit. Das hat
auch den Vorteil, dass bei zerkratzten Filmen der
Mehrkanalton konstant gut bleibt. "Surround-High-Ender"
nutzen dieses Verfahren auch auf DVDs. Es erschienen
aber mehr DVDs in den USA damit, da dort die DVD bereits
ihren Durchbruch hinter sich hatte, NTSC auch weniger
Platz (20%) benötigt und es kein MPEG-2-A als
"Alternative" gab. Hierbei ist DTS immer die zweite
Möglichkeit, Standard-Dolby-Digital (5.1 oder 2.0) ist
dabei trotzdem immer vorhanden. Vergleiche zwischen
beiden Systemen (Dolby und DTS) sind jedoch
problematisch, da üblicherweise bei Filmen beide
Verfahren auch getrennt und unabhängig voneinander
gemastert und abgemischt werden. Auf BluRays ist es eine
von vielen Optionen.
- LPCM : steht für Linear-PCM (Pulse Code
Modulation) und ist das unkomprimiertes Format (wie auf
der Audio-CD, DAT etc.). Hierbei werden in definierten
Abständen (etwa alle 22µs bei CD entsprechend 44 100
Samples pro Sekunde) der Wert mit einem A/D-Wandler
quantisiert (z.B. 16 Bit mit 65536 Stufen) für jeden
Kanal gespeichert. Umgekehrt funktioniert dann
prinzipiell die Wiedergabe. Die Samplingrate bestimmt
die obere Grenzfrequenz und damit auch die Auflösung im
Zeitbereich. Die Abtastfrequenz muss mehr als doppelt so
groß sein wie die obere Grenzfrequenz (vorher mit
analogen Tiefpassfilter festgelegt) des Signals.
(Abtatstheorem von Shannon) Bei einer CD (44,1kHz) ist
eine obere Grenzfrequenz von etwa 20kHz erreichbar, bei
einer DAT-Aufnahme (48kHz) ca. 22kHz, bei DVD-A mit
96kHz etwa 45kHz und mit 192kHz ist sogar eine obere
Grenzfrequenz von etwa 90kHz. Wer meint, dass das eh'
niemand hört, schau auf hier diese Seite. Die untere
Grenzfrequenz bei der digitalen Übertragung ist 0, da
auch Gleichspannungen problemlos gesampled und
übertragen werden können. Da nach dem DA-Wandler aber
wieder eine Analogstufe folgt, wird durch kapazitive
Entkoppelung entsteht hier wieder eine untere
Grenzfrequenz. Abweichungen werden als Jitter
bezeichnet. Dieser Fehler, ein Phasenversatz, entsteht
z.B. allein schon durch die Sample&Hold-Schaltung
und parasitäre Schaltkapazitäten. Die Quantisierung
(z.B. mit 16 Bit) bestimmt die Auflösung bei der
Amplitude und so auch den maximalen Dynamikbereich und
den Rauschabstand. Die Quantisierung (in Bit) zeigt
also, wie genau die Digitalisierung der Spannungswerte
vorgenommen wird. Mit jedem einzelnen Bit können doppelt
so viele Stufen (heißt praktisch +6,02dB) angesprochen
werden, was bei 8 Bit 256 verschiedene Pegelstufen sind.
Das ist für dynamische Pegel zu wenig, es reicht aber
für Sprache (z.B. Telefon mit 8kHz-Sampling) mit einem
Rauschabstand von theoretisch über 40dB. Bei 16 Bit sind
0 und 65535 andere Pegelstufen möglich, was schon einen
Dynamikumfang von mehr als 90dB ermöglicht. Um den
vollen menschlichen Hörumfang (Hör- bis Schmerzschwelle)
von etwa mehr als 130dB zu überstreichen, sind dann
minimal 22 Bit nötig. Man verwendet deshalb heute oft
(3Byte-) 24Bit-Wandler, die eine extrem feine Abstufung
(ca. sechzehn Millionen, genau sind es 16 777 216
Stufen!) mit sogar noch etwas Reserve bieten.
Warum nicht weniger geht? Durch eine Abweichung in der
Zuordnung des Pegel entsteht ein Quantisierungsfehler, der
direkt das Rauschen hervorruft. Denn der analoge Pegel ist
theoretisch nie 100% exakt auf einer Stufe, so dass sein
Originalwert von der Stufe abweicht. Die Abweichung
beträgt dann maximal einer halben Stufenhöhe. Die
Abweichungen die bei der Quantisierung entstehen, werden
Gain Matching genannt, sie entstehen immer, z.B. auch
durch Offsets der OPs im ADC. (Analog-Digital-Converter)
Zum Rauschabstand von Digitalquellen: So genau lässt er
sich nicht angeben, da er direkt vom Effektivwert des
Signals abhängt, sich also permanent ändert. Linear
bedeutet hierbei, dass alle diese Stufen, den gleichen
Abstand zueinander haben. Es ist auch eine nichtlineare,
z.B. logarithmische Abstufung wie bei A-Law, u-Law
(Telefon) möglich. Auf Audio-DVDs können PCM-Ströme bis zu
einer Datenrate von 6,144 Mbit/s gespeichert werden.
- THX
® : ist kein eigenständiges Verfahren, sondern "nur"
eine Klang-Lizensierung b.z.w. Norm von Lucasfilm (seit
1982). Bei THX (Tomlinson Holman eXperiment oder TH
X-over) müssen bestimmte Kriterien (von jedem Gerät)
erfüllt werden, um nach einer Zahlung an das
THX-Zertifikat zu kommen. Das ursprüngliche THX wurde in
THX-Ultra umbenannt, da eine qualitativ weniger
anspruchsvolle Norm namens THX-Select eingeführt wurde,
was aber meist kaum verwendet wird, da typische
THX-lizensierte Geräte die Ultra-Norm erfüllen. So
arbeiten z.B. beim einfachen analogen THX (4.0 Surround)
die hinteren Lautsprecher nicht phasengleich, sondern
werden zusätzlich überrechnet. Weiterhin kommen
zusätzliche Forderungen (u.a. an den Frequenzgang), die
nach der Lucas-Auffassung für besseren Klang und
Räumlichkeit sorgen. Also ist THX ein Indiz für guten
Klang, aber KEIN MUSS. So wurden für die digitalen 5.1
Mehrkanalverfahren zusätzliche Kriterien aufgestellt
(1994). Ein Kriterium ist (nur bei THX Ultra) z.B., dass
die Rear-Speaker immer (auch bei AC3 etc.) als Dipol
ausgeführt werden müssen, welche auch (wie die anderen
Boxen auch) nur ein geringes magnetisches Feld außerhalb
des Gehäuses haben müssen. (magnet. Schirmung)
- MP 3 : Dieses besonders durch das Internet
verbreitete Stereo-Komprimierverfahren wurde vom
deutschen Fraunhofer Institut entwickelt. Es wurde vom
"MPEG-Konsortium" als MPEG 1 / Audio-Layer 3
freigegeben, da es dem Audio-Layern 1 und 2 durch noch
aufwendigere Algorithmen (hybride Filterbank,
ungleichmäßige Quantisierung und
Huffman-Längencodierung) bei kleinerer Datenrate
klanglich überlegen ist. Es ist variabel, was die
Datenraten angeht: Stereo (44 kHz) von 112 kb/s bis
maximal 320 kb/s. Abhängig von der Musik ist es ab 192
kb/s qualitätsmäßig überzeugend. Meine
Meinung dazu
- HDCD : Diese High Density Compact Disc ist
abwärts kompatibel zum alten Red Book Standard. Sie
enthält zusätzliche Daten, die eine Steigerung der
Samplingtiefe von 16 auf 20 Bit ermöglichen, das heißt
die Amplitude ist 16 mal genauer und ermöglicht so einen
Rauschabstand und eine Dynamik von etwa 120dB. Es
existieren nur wenige Pressungen damit und es wurde auch
nur in teure CD-Player integriert.
- SACD : Die Super-Audio-CD von SONY ist vom
Konzept her neu und hat außer dem Aussehen kaum noch was
mit dem "Original" zu tun. Lizenzen dafür wurden z.B.
bereits an Philips, Kenwood, Denon, Sharp und den
Edelfirmen Marantz (gehört ebenfalls zu Philips) und
Accuphase vergeben. Während man bei der DVD-Audio beim
konventionellen PCM-Format bleibt, geht man hier einen
etwas anderen Weg. Die SA-CD besitzt eine hohe
Samplingrate von 2,8MHz und einen Frequenzbereich bis
100kHz (laut stereoplay sind es aber nur maximal 50kHz)
bei einer Dynamik von 120dB. Man quantisiert aber nicht
jedes Sample absolut mit z.B. 20...24Bit, sondern im
1Bit-Verfahren (a la D-PCM), das heißt erhöht (oder
verringert) sich der Pegel, wandert auch das Signal ein
Pegelstufe nach oben oder unten, je nachdem. Wie genau
die Pegelstufen sind? Vermutlich dürften sie
vergleichbar mit einer 20 Bit-Auflösung (wegen der
angegebenen 120dB) sein. Obwohl der Frequenzbereich
gegenüber der DVD-A etwa eine Oktave weniger umfasst,
ist die Auflösung im Zeitbereich durch den hohen Takt
theoretisch etwa 15 mal genauer, durch die
1Bit-Geschichte dürfte der Vorteil hier aber schon
wesentlich geringer ausfallen, da das Signal mehrere
Takte braucht, um vom untersten zur obersten Pegelstufe
zu kommen. Gar nicht schlecht ist die Idee, die obere
Schicht für die Standard-CD-Daten zu nutzen, während man
die untere Schicht, die mehr Speicherplatz fasst, für
höherwertige Wiedergabe nutzt. Durch die hohe
Samplingrate sind die Änderungen von Sample zu Sample
nur minimal. Der Hauptvorteil dieser Superdisk (leider
nur die 5mal so teure Hybrid-Version) gegenüber der
DVD-A ist die Abwärts-Kompatibilität der Disks bei
herkömmlichen CD-Playern. Es gibt auch eine mehrkanalige
Version (6 Kanäle) der SA-CD. Leider existiert noch
keine Standard-Schnittstelle zur digitalen
Datenübertragung. Will SONY mal wieder Digital-Kopien im
Heimbreich verhindern? Das Umrechnen dieses Datenstroms
ins PCM-Format ist allerdings möglich.
Die oben genannten DOLBY-Verfahren sind Mehrkanalsysteme.
DOLBY A, DOLBY B, DOLBY C, DOLBY S haben direkt nichts
damit zu tun, da es sich hier um diverse Verfahren zu
analogen Rauschreduzierung besonders auf Magnetbändern und
-Kassetten handelt. DOLBY HX-PRO ist ein Regler für den
Vormagnetisierungsstrom (Bias) bei der Kassettenaufnahme,
der die Wiedergabe der Höhen (besonders die Dynamik und
Linearität) verbessern soll.
Anmerkungen:
Zum Vergleich: Die Datenrate einer normalen
Audio-CD (PCM, 16 Bit, 44,1 kHz, 2 Kanäle) liegt bei
1411,1 kb/s (=176,4 kB/s).
Nicht verwechseln:
1b/s= 1 Bit pro Sekunde, 1B/s = 1 Byte / s = 8 Bit pro
Sekunde
1kb = 1000Bit, 1Kb = 1024 Bit
hier (obwohl sinnlos, aber die meisten geben es nun mal so
an) 1Mb = 1000kb
1kB=1000Byte, 1KB=1024Byte=2^10Byte, 1MB =
1024 KB = 2^20Byte, 1GB = 1024MB = 2^30Byte
Grund für die 1024 ist die Basis 2 und der
Umrechnungsfaktor 8, denn mit halben Bytes kann man wenig
anfangen und verschenkte Adressierung muss nicht sein.
Da ich mich auch mal bei den vielen Daten irgendwo irren
kann, mail mir, wenn ein Fehler auftaucht.
Übliche Steckerbelegungen:
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Diese DIN-Buchse
gibt es wahlweise von 3 bis 8-polig, hier die weit
verbreitete 5er:
Analoge Verbindung: (Signalrichtung
nicht eindeutig)
1 - Aufnahme linker Kanal oder Mono
2 - Masse
3 - Wiedergabe linker Kanal oder Mono
4 - Aufnahme rechter Kanal
5 - Wiedergabe rechter Kanal
S - Schirm für Kabel und Stecker |
MIDI (digitale
Verb. von Instrumenten)
1 - frei
2 - Masse
3 - frei
4 - +5V
5 - MIDI-DATA IN or OUT
S - Schirm für Kabel und Stecker |
3-polig Stereo z.B. bei
Plattenspielern
1 rechts
2 Masse
3 links
|
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für die 8-polige Alternative im Car-HiFi-Bereich siehe
hier
für die 6-polige Version für Videoverbindungen hier die Belegung |

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DIN-Kopfhörer-Buchse:
1 Masse für Abschirmung (meist frei)
2 links -
3 rechts -
4 links +
5 rechts +
Grund für die gegenüberliegende Anordnung ist die
Möglichkeit, den Stecker zu drehen, ohne
Vertauschung der Kanäle. Durch einen Zusatzkontakt
in der Buchse kann so gewählt werden, ob evtl.
interne LS abgeschaltet werden sollen.
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DIN-Lautsprecherstecker:
1 LS-Anschluss +
2 LS-Anschluss -
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XLR: Niedervolt-Anwendung (vor allem in
der Studio- und PA-Technik)
1 - Masse für Schirm
2 - Signal positiv (hot +)
3 - Signal negativ oder Massebezug für Signal
(cold -)
Wurden auch für Lautsprecherausgänge verwendet: -
an Pin 1, + an Pin 2 (Einige amerikanische
Hersteller benutzen für + auch Pin 3)
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SPEAKON (TM Neutrik)
Lautsprecheranschlüsse:
1+ Lautsprecher plus
1- Lautsprecher minus
2+ frei oder 2. Lautsprecher +
2- frei oder 2. Lautsprecher -
(2- und 4-polige Variante sind pinkompatibel
zueinander.)
Bei Endstufen-Ausgängen werden teilweise bei den
4-poligen Buchsen 1+ und 2+ sowie 1- und 2-
zusammen geschalten
Alternativ sind gebrückte Ausgänge an 2+ und 2-
verfügbar.
Bei 2-pol. Kabeln werden nur Pin 1+ und Pin1-
geführt, für 4 Pins werden 4-polige Kabel
benötigt.
An Boxen wird meist nur 1+ und 1- verwendet.
Man kann auch für 2-Wegeboxen den Hochtonkanal auf
2+ und 2- schalten.
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Für Car-HiFi-Stecker sind hier die
Belegungen
Für Videoverbindungen hier
die wichtigsten Belegungen.
Sucht jemand andere Belegungen von
Computer-Steckverbindungen, Schnittstellen, Telefon etc.,
unter www.elvjournal.de
sind die wichtigsten.
Fragen zur CD?
www.cdrfaq.org
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